Warum es in der Medizin große Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt
Die häufigste Todesursache -sowohl bei Frauen als auch bei Männern -ist der Herzinfarkt.
Der typische Brustschmerz, der in Arm, Kiefer und Rücken ausstrahlt und sich unter körperlicher Belastung verschlimmert ist bekannt.Symptome,die häufig bei Männern auftreten. Anders sind die Symptome beim anderen Geschlecht. Bei Frauen hingegen können Schmerzen im Gesicht, Rückenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen ebenfalls Anzeichen eines Infarktes sein. Um diesen Unterschied und vielen weiteren Krankheitsbildernging es bei diesem Vortrag mit Frau Dr Hildegard Seidl von der München Klinik.
Die Überlebenschancen von Frauen bei einem Infarkt sind 26 Prozent geringer als bei Männern. Frauen seien im Schnitt
zehn Jahre älter bei einem Infarkt und nehmen ärztliche Hilfe später in Anspruch. Da weibliche Gefäße kleiner sind sie zudem schwerer zu therapieren. Seidl sprach in ihrem Vortrag viele verschiedene Aspekte an.
Sie erklärte, dass Frauen durch ihr weibliches Geschlechtshormon Östrogen über ein besseres Immunsystem verfügen als Männer,was diese durch Virusinfektionen schwerer erkranken lässt. Den sogenannten "Männerschnupfen" gibt es also durchaus.Das eigene Verhalten beeinflusst natürlich die Gesundheit auch sehr stark. Eine Grafik über die Lebenserwartung zeigte, dass Frauen durchschnittlich fünf Jahre länger leben.Alkoholkonsum, Rauchen und ungesunde Ernährung sowie die höhere Risikobereitschaft von Männern spielt eine Rolle.
Die Männer könnten hier noch deutlich aufholen und durch gesundes Verhalten,Vorsorgeuntersuchungen und Bewegung.Auch ein deutlicher Unterschied bei den Geschlechtern ist die Wirkung von Medikamenten.Dadurch, dass Frauen weniger Gewicht, kleinere Organe sowie weniger Blutvolumen aufweisen, aber ihr Darm meist träger sei, sind die Voraussetzungen bei der Wirksamkeit von Medikamenten anders.
Zum Beispiel bei einem Schilddrüsen Medikament. Empfohlen wird die Einnahme 30 morgens vor einer Mahlzeit. Bei Männern trifft das zu. Damit die gewünschte Wirkung erzielt wird, sollte diese Zeit bei Frauen auf eine Stunde erhöht werden. Seidl empfahl immer beim behandelnden Arzt nachzufragen, wenn die gewünschte Wirkung nicht eintritt. Oft ließe sich mittels Dosierung oder geänderten Einnahmezeiten die erwünschte Wirkung erzielen.Ihr Appell lautet:Fragen Sie nach, wenn sie etwas nicht verstehen und lassen Sie den Arzt nicht aus der Verantwortung.
Der Vortrag fand im Pfarrheim Steingaden statt und wurde vom Frauenbund Steingaden und dem Frauenbund Bezirk Füssen -Schongau organisiert.
Mit freundlichen Gruß
Hildegard Lutz